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In diesem Projekt wird der duce zur Metapher für Machtmissbrauch erhoben, es gab und gibt viele duces.

„Woher sonst, wenn nicht aus der Geschichte unseres Umgangs mit Geschichte, sollten wir erfahren, wie es mit uns steht?“ – so Josef Haslinger in seinem Essay „ Politik der Gefühle“. Das Hörstück zur Installation fragt nach dem Gewebe aus verschiedenen Haltungen, Meinungen und Handlungsweisen, die einem duce den Boden bereiten, ihm erst zur Realität verhelfen. Fortwährend – im Alltag, in der großen Politik – wird an diesem Gewebe gewirkt: zeigt her eure füße, zeigt her eure schuh.

Der duce kommt nicht vom Mars. Er kommt aus der Mitte einer Gesellschaft dann, wenn die Demokratie schwach wird, wenn die der Demokratie eigenen Widersprüche nicht mehr produktiv gemacht werden können.

                Die Demokratie ist schwach, wenn die politische Auseinandersetzung und der soziale Zusammenhalt aufhören, wie das tendenziell überall der Fall ist. Wenn die Widersprüche unter den Teppich gekehrt (bzw beschwiegen werden) werden und eine respektvolle Auseinandersetzung keinen Platz mehr hat, wenn Kritiker als Nestbeschmutzer gelten und das Land wie ein Unternehmen geführt wird, dann muß man sich fragen, ob man noch in einer Demokratie lebt.

 

                Der gemalteTeppich ist ein Experiment des Miteinanders, des Dialogs mit uns, mit der Geschichte und dem Raum. -2 Künstlerinnen auf einer Leinwand.- Das gemeinsame Malen hat uns zwangsläufig mit der Abwehr gegen das Fremde konfrontiert, zwangsläufig mußten wir die Grenzen des persönlichen Ausdrucks auflösen, nichts war festgelegt, nichts war sicher, und das war die Herausforderung.

 

                Darüber gelegt sind die Fäden einerseits der Macht, andererseits der Abhängigkeit.

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